Vortrag in Lichtenthal zum Thema Rumi
27. August 19:00 Uhr
Cistercienserinnen-Abtei Lichtenthal, Kassiansaal
Referent: Dr. Dr. theol. Michael Gmelch,
Meran,
Priester, Buchautor,
Therapeut für Psychotraumatologie
Der Gottsucher, Mystiker und Poet Rumi und die Bruderschaften der Sufis
Der weltweit bekannte Sufi-Mystiker Rumi ist einer der bedeutendsten persischen Dichter.
Seine Anhänger feierten weltweit im Jahr 2023 seinen 750. Todestag.
Bekannt geworden ist er vor allem durch seine sinnlich erotische Liebeslyrik und die Wirbelnden Derwische.
Viele spirituell Suchende finden heutzutage bei ihm Antworten,
die sie ermutigen und weiter führen.
Michael Gmelch hat Sufi-Bruderschaften in verschiedenen Ländern besucht.
Dabei fragt er: Welchen Beitrag können sie für spirituell Interessierte leisten,
die Gotteserfahrungen längst nicht mehr (nur) in den Kirchen suchen.
Er liest dabei aus seinem neuesten Buch: „Wirbeltanz im Wartesaal der
Ewigkeit“.
Eintritt frei!
„Fürchte dich nicht:
denn ich erlöse dich und rufe dich beim Namen. Mein bist du!“ Jesaja 43,1
In den frühen Morgenstunden des 22. April 2024 durfte unsere
Sr. Maria Felicitas (Erika) Schulmeister
geb. 27.4.1936, Profess 15.8.1954
heimkehren in das ewige Vaterhaus.
Am 27. April 1936 wurde im Josefinenheim in Baden-Baden dem Ehepaar Fridolin und Marie Schulmeister ein Zwillingspaar geboren, Hans und Erika. Zu der Familie gehörten schon zwei ältere Buben, Hugo und Fritz und im Jahr 1937 kam dann noch Konrad als Jüngster auf die Welt. Sr. Maria Felicitas erlebte eine behütete aber schwere Kindheit, denn es waren Kriegsjahre, und ihr Vater wurde früh eingezogen.
Ab 1942 besuchte sie die Lichtentaler Klosterschule. Diese Zeit in der Klosterschule prägte sie sehr, so dass sie schon 1948 bei der damaligen Äbtissin anfragte, wann sie ins Kloster eintreten dürfte.
Gleich nach ihrer Schulentlassung am 30. Juli 1950 trat sie dann am 31. August 1950 in Lichtenthal ein und besuchte ein Jahr die Haushaltungsschule in Gengenbach. Bei ihrer Einkleidung am 5. August 1953 erhielt Erika den Ordensnamen Sr. Maria Felicitas.
Im Marianischen Jahr 1954 durfte sie am 15. August, dem Hochfest Mariae Himmelfahrt, die einfache Profess ablegen. Eine tiefe Liebe zur Muttergottes und ein großes Vertrauen in ihre Fürsprache begleiteten sie ihr ganzes Ordensleben lang. Durch eine schwere Lungenerkrankung und eine anschließende längere Heilkur verzögerte sich der Termin der Ewigen Profess. Am 27. Mai 1958 war es dann soweit und sie konnte in großer Freude als Braut Christi die Ewige Profess ablegen.
Die Aufgabenbereiche der jungen Schwester waren sehr vielseitig. Sie arbeitete in der Küche, im Garten, auf dem Feld, bei der Wäsche, an der Pforte und bei der Likörherstellung. Ab 1967 war sie die Sakristanin des Klosters. Diese Aufgabe erfüllte sie mit großer Hingabe und in dieser Zeit betreute sie auch die vielen Ministranten, die täglich bei der Eucharistiefeier ministrierten. Bis heute haben viele dieser Ministranten die Verbindung mit Sr. Maria Felicitas aufrechterhalten.
Beim Festamt zu ihrer Goldenen Jubelprofess am 22. August 2004 ließen die jungen Männer es sich nicht nehmen, wie früher den Altardienst zu verrichten.
Zugleich leistete Sr. Maria Felicitas von ca. 1970 – 73 mit Begeisterung den Hausmeisterdienst an der Klosterschule Lichtental.
Nach einer schweren Krebserkrankung musste sie 1994 schweren Herzens den Dienst in der Sakristei abgeben und war von nun an die fürsorgliche Näherin und Schneiderin für unsere Gemeinschaft.
Anfang diesen Jahres erkrankte sie und zog im März in unsere Krankenstation um. In den frühen Morgenstunden, am Gedenktag der seligen Gabriella, verstarb sie, 5 Tage vor ihrem 88. Geburtstag. Wir danken Sr. Maria Felicitas für ihre Treue und ihren Dienst für unsere Gemeinschaft.
Sie hinterließ uns eine kurze Gebetsbitte mit folgenden Worten: „Mein Schöpfer, der mich beim Namen gerufen hat, möge mich heute zur ewigen Heimat eingehen lassen.“
Dies wünschen wir ihr und bitten um Ihr Gebet für unsere Mitschwester.
Äbtissin und Konvent der Cistercienserinnen-Abtei Lichtenthal
Baden-Baden, den 22. April 2024
Requiem und Beerdigung am 26. April 2024 um 11.00 Uhr in der Klosterkirche
Gedanken zur Österlichen Bußzeit 2024
von Äbtissin M. Bernadette Hein
Wir haben mit dem Aschermittwoch unseren Weg auf das Osterfest hin angetreten. In jedem Jahr ist uns neu die Chance gegeben umzukehren und auf Christus hin zu wachsen. Das Leiden und die Auferstehung Jesu haben uns Erlösung und Heilung gebracht und uns den Weg zum ewigen Leben geöffnet. In dieser Vorbereitungszeit auf das Fest der Auferstehung soll uns diese Wahrheit wieder intensiver zu Bewusstsein kommen. Im Alltag kann es vorkommen, dass diese Erfahrung des Erlöst-Seins in den Hintergrund unseres Denkens getreten ist. Nun dürfen wir uns wieder neu darauf besinnen und wenn unser Glauben und unsere Dankbarkeit lau geworden sind haben wir nun die Gelegenheit uns neu der Begeisterung zu öffnen.
In dem Wort Begeisterung steckt das Wort Geist. Ja, wie der heilige Benedikt in seinem Kapitel zur Fastenzeit betont ist, es der Heilige Geist, der uns bereitet für den Empfang der Gnade der Auferstehung. Rufen wir den Heiligen Geist als Helfer an, der in uns den guten Willen neu wecken und stärken möge. Bitten wir ihn uns zu helfen das Negative in unserem Denken und Verhalten zu erkennen und uns für das Gute und Positive zu entscheiden. So wie wir in der Lesung am Donnerstag nach Aschermittwoch gehört haben: „Mose sprach zum Volk: Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen. Liebe den Herrn, deinen Gott, hör auf seine Stimme und halte dich an ihm fest; denn er ist dein Leben. Er ist die Länge deines Lebens.“ Dtn 30,19+20
Wir wollen das Leben wählen. Konkret nennt uns die Heilige Schrift auch, was es heißt das Leben zu wählen: „Liebe den Herrn, hör auf seine Stimme und halte dich an ihm fest.“ Wenn wir uns diese Weisung für die diesjährige Fastenzeit besonders gemeinsam vornehmen könnten wäre dies sicher sehr fruchtbar.
Schauen wir auf Jesu Worte vor seinem Leiden, die uns in den Evangelien überliefert sind. Im Matthäusevangelium lesen wir als letztes großes Gleichnis vor dem Gründonnerstag das Gleichnis vom letzten Gericht, wie der Menschensohn die Schafe von den Böcken scheidet. Darin betont er, dass die Taten der Liebe zu ihm die Voraussetzungen sind, dass wir mit ihm das ewige Leben erhalten. Jesus selbst zeigt seine Liebe zu uns, indem er sich dann als Brot des Lebens den Aposteln gibt und die Eucharistie einsetzt.
Im Markusevangelium und im Lukasevangelium steht als letzte Rede Jesu vor dem Gründonnerstag die Aufforderung zur Wachsamkeit. Im Johannesevangeliums geht als letzter Aufruf Jesu an alle die Weisung auf seine Worte zu hören, sie zu befolgen und an ihn zu glauben. Johannes ist der Evangelist, der dann das letzte Abendmahl und den Abschied Jesu von seinen Aposteln vor der Gefangennahme durch die großen Abschiedsreden ergänzt. Hier in diesen Reden wird klar, was das große Vermächtnis Jesu an seine Jünger und damit an alle Generationen und alle Menschen ist.
Auch für uns ist dieses Vermächtnis das große Geschenk. Johannes drückt es ganz einfach aus: „Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.“ Und Jesus belässt es nicht bei bloßen Worten, sondern lässt das Beispiel des Dienens folgen, er wäscht seinen Aposteln die Füße. Jesus zeigt keine Vorliebe und macht keinen Unterschied, auch Judas, der ihn dann verriet gehörte zu denen, die seine Liebestat erfahren durften.
In den Abschiedsreden folgt dann die Bitte Jesu an die Aposteln und damit an alle Christen: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ Das Hauptgebot hat uns Jesus damit gegeben und es gilt für uns wie für alle Christen zu allen Zeiten.
Die ganzen Abschiedsreden bei Johannes sind von diesem Wunsch Jesu durchdrungen, dass wir die Liebe leben und darin seinem Beispiel folgen. „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.“ „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“ „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!“
Dieses Gebot Jesu hat der heilige Benedikt ebenfalls aufgegriffen und in seiner Regel für seine Brüder und Schwestern als Richtschnur gegeben, indem er klar ausdrückt: „Der Liebe zu Christus nichts vorziehen.“
Liebe ist aber nicht ein Gefühl, damit wären wir überfordert, da wir nicht allen Menschen gegenüber Gefühle der Sympathie empfinden können. Liebe bedeutet, dem Nächsten Wohlwollen entgegenbringen, alle ohne Unterschied annehmen und Rücksicht aufeinander nehmen. Wenn wir uns darum wieder intensiv bemühen in der Vorbereitung auf das Osterfest stehen wir im Willen Gottes. Versuchen wir Jesus diese Freude zu machen und uns an sein Gebot halten. Jeden Tag können wir im Umgang mit den Mitmenschen kleine Übungen der Liebe vollbringen und uns darin üben.
Bitten wir den heiligen Geist um seine Erleuchtung und seinen Beistand. Unser Gebet für die Welt, für den Frieden in der Welt, für die Kranken, die Leidenden, die Sterbenden, für die vielen Verfolgten und Missachteten ist ebenso ein Ausdruck der Liebe zu Gott.
So wünsche ich uns allen eine intensive Zeit und eine gute Vorbereitung auf das Fest unserer Erlösung.
Kräutersegnung in der Klosterkirche an Mariae Himmelfahrt
An jedem ersten Sonntag im Monat findet ab 13:00 Uhr eine Eucharistische Anbetung mit Segensvesper um 17:00 Uhr statt.
Wir laden sie herzlich dazu ein, im stillen Gebet ihre Bitten und ihren Dank vor das Allerheiligste zu bringen.
Auch in diesem Jahr besuchen uns die Erstkommunionkinder gemeinsam mit Dekan Teipel – singen Lieder, erzählen von ihrer Feier und bekommen von uns ein Andenken in Form eines ‚Springerle‘ mit dem Letzten Abendmahl!
Gottes Segen!
Tulpenpracht im Klausurgarten
In einer feierlichen Zeremonie am Osterfeuer im Klosterhof wurde die Osterkerze entzündet und mit dem Ruf ‚Lumen Christi‘ in die dunkle Klosterkirche getragen.
Christus ist auferstanden – Halleluja!
Wir wünschen Ihnen frohe und gesegnete Ostern!
Pünktlich zum Hochfest Mariae Verkündigung sind wir nach der Winterpause wieder ‚auf den Chor‘ umgezogen.
Nun finden unsere Stundengebete wieder in der Kirche statt:
Gesungene Vesper täglich um 17:00 Uhr
Eucharistiefeier:
Sonntag 9:00 Uhr – Montag und Mittwoch 17:30 Uhr
Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag 7:15 Uhr
Zoom-Konferenz!!
Mit großer Begeisterung nehmen wir in der Fastenzeit am ‚Webinar‘ von Äbtissin Hildegard Brem über Predigten von Bernhard von Clairvaux teil – zugleich Premiere ’neue Medien‘ für manche!